• home
  • About me
  • Agenda
  • Current Projects
    • New CD „ Der Mann auf dem Trampolin“ / Press / Reviews
    • Gilbert Paeffgen Trio
    • Gilbert Paeffgen _ Matthias Ziegler
  • Since I Play
  • Discography
  • Pictures
  • Videos
  • Contact

New CD „ Der Mann auf dem Trampolin“ / Press / Reviews

Bild: Erich Schmid


Im Nachhall des Hackbretts

Ist dieses Trio, das sich unter dem Namen eines Schlagzeugers präsentiert, ein Piano-Trio wie unzählige andere auch? Ja, seiner Besetzung nach. Gilbert Paeffgen, in Würzburg geboren und seit den frühen Achtzigern in Bern heimisch und aktiv, ist der Leader, ein ungemein sensibler, zurückhaltender, organisch im Sinn des Ganzen oft an der Grenze zum Flüstern agierender Drummer. Seine Partner sind der Ostschweizer Fabian M. Mueller, ein Pianist mit enormer Bandbreite, von orchestral zweihändigem Klangrauschen bis zu virtuosen linearen Ausbrüchen und expressiv gestanzten Passagen; und der Aargauer Claude Meier, mit seinem Bass (oft gestrichen) die ebenso solide wie inspirierende Basis der Gruppe. In dieser Besetzung ist das Gilbert-Paeffgen-Trio bereits eine sehr ungewöhnliche, mit viel repetitiver Magie aufregende Truppe. Dann aber: bang! Mit Macht und allen Obertönen rauscht die Eröffnung mit dem zutreffenden Titel «Glockenship» los, und wir sind weit jenseits aller Piano-Trio-Konventionen. Paeffgen beschäftigt sich seit langem auch mit dem wunderbaren althergebrachten Instrument, das wie kein anderes eine ganze Welt zum Singen bringt und das auf Deutsch den grotesk martialischen Namen «Hackbrett» hat. Im Ungarischen heisst es sanfter cimbalom,im Englischen dulcimer. Je nach Bauart hat das archaische Zitherinstrument zwischen 40 und 120 Saiten, zu mehrsträngigen Chören gebündelt über einen Resonanzkasten gespannt. «Der Mann auf dem Trampolin» (so heisst Paeffgens Album) ist indes keineswegs seiner Leidenschaft für das Hackbrett gewidmet, oder besser: Die Mehrzahl der Kompositionen setzen die raumschaffende, nachhallende Technik des cimbalom im Piano-Trio fort und heben so dessen Ästhetik aus aller Konvention heraus. Grade in drei Stücken greift der Drummer zum Hackbrett (dessen eine Seele ja durchaus eine perkussive ist). Das schönste ist eine direkte Hommage an den folkloristischen Zusammenhang: Das «So So Zäuerli» stammt von Noldi Alder, dem grossen Erneuerer der Appenzeller Volksmusik. Eine andere Hommage widmet das Trio (und da besonders Pianist Mueller) einem eher wenig bekannten Stück von Duke Ellington, «African Flower» aus dem Klassiker «Money Jungle». Auch jenseits der Hackbrett-Exotik ist Paeffgens Album ein Wurf.

Peter Rüedi, August 2025

Version francaise
English Version

Vom Umgang mit der Schwerkraft

«Der Mann auf dem Trampolin» ist das sechste Album des Gilbert Paeffgen Trios. Darin überwinden Gilbert Paeffgen und seine Mitstreiter Claude Meier und Fabian M. Müller die Schwerkraft. Cültür traf den Schlagzeuger, Hackbrettspieler und Komponisten Gilbert Paeffgen zum Gespräch. – Bettina Gugger

Gilbert Paeffgen Trio mit Claude Meier, Fabian M. Müller und Gilbert Paeffgen (v.l.). (Bild: Manu Friederich)

In der Performance «Fugue / Trampoline» versucht ein Tänzer eine Treppe hochzusteigen. Dabei fällt er immer wieder hinunter und überwindet mit Hilfe eines Trampolins die Schwerkraft. Das Fallen wird so zum eigentlichen virtuosen tänzerischen Akt, begleitet von der repetitiven Klaviermusik eines Philipp Glass.

Die Leichtigkeit und gleichzeitige Konzentration dieser Performance inspirierte den Jazz-Schlagzeuger und Hackbrettspieler Gilbert Paeffgen zum Album «Der Mann auf dem Trampolin», das er zusammen mit seinem Gilbert Paeffgen Trio im letzten Juni vor einem Konzert in der Chartreuse La Lance in Concise ein‐ spielte.

Vor 25 Jahren gründete er das Trio. Seit fünf Jahren sind Claude Meier am Bass und Fabian M. Müller am Piano Teil davon – zwei Musiker mit Offenheit und Bereitschaft, ungewöhnliche Wege zu gehen. Beide nehmen dementsprechend Einfluss auf den kreativen Prozess.

Der Autodidakt, der Gegensätzliches vereint

Paeffgen brachte sich autodidaktisch das Schlagzeugspielen bei: auf dem Schlagzeug eines Schulfreundes in einer Sakristei. Während der Schulfreund das Interesse am Instrument verlor, hatte Paeffgen von Beginn an ein intuitives Musikverständnis und das Schlagzeugspielen liess ihn nicht mehr los. Erst mit 21 Jahren nahm er Schlagzeugunterricht bei Billy Brooks an der Jazzschule in Bern. In den frühen 80er-Jahren tourte er als Schlagzeuger mit dem Hackbrettvirtuosen Töbi Tobler und fand dann Jahre später über verschlungene Pfade selbst zum Hackbrett.

«Die zwei Instrumente widersprechen sich eigentlich», meint Paeffgen. Während das Schlagzeug ein vermeintlich erdiges, wildes, im landläufigen Sinne ar‐ chaisches Instrument sei, charakterisiere der filigrane, schwirrende Klang, der vom Himmel komme und zum Himmel gehe, das Hackbrett.

Diese zwei Kräfte balanciere er auch in sich selbst aus, meint der Musiker – das Schwere, Erdgebundene und das Leichte, Ätherische. Von dieser Ambivalenz handelt auch die Performance des Tänzers – von den täglichen Anstrengungen, die sich irgendwann durch Übung und Gelassenheit in Leichtigkeit verwan‐ deln. «Ich empfinde das Musikmachen als ähnlich», meint Paeffgen. «Manchmal entwickelt sich erst aus der Schwere heraus etwas Leichtes». Der Titelsong «Der Mann auf dem Trampolin» erzählt von der Variation des Monotonen, vom Ähnlichen, von der Wiederholung als Voraussetzung des Neuen. Den Song kontrastiert «Die strenge Kammer», ein virtuoses Hackbrettspiel, in dem jeder Ton kompromisslos gesetzt ist, ein verschachtelter Song, der im Spiel alles ab‐ verlange, meint Paeffgen. Und doch scheint der Song fröhlich dahinzuplätschern, perlend, als ob sich Wasserelfen zum Tanz erhoben hätten. Den klassischen Jazzsong «384» hingegen begleitet eine sanfte Melancholie. Da haben die Gedanken Raum, um ziellos umherzuwandern.

Wenn sich das Glück herantastet

Der Song «Glück» hingegen legt unsere Erwartungshaltung, die wir mit dem Glück in Verbindung bringen, offen. In «Glück» wird kein Füllhorn ausgegossen. Das Glück tastet sich zögerlich heran und offenbart sich durch ein Lächeln, einen Windstoss, durch die gelebte Präsenz, die das Unspektakuläre zulässt.

Auch das Komponieren hat sich Paeffgen autodidaktisch angeeignet: «Von Harmonielehre habe ich erschreckend wenig Ahnung», meint er. «Ich nehme das, was da ist, wobei das eine das andere ergibt.» In diesem Prozess sei er absichtslos.

Mit dieser Unbefangenheit finden neben den Eigenkompositionen auch die zwei Neuinterpretationen von Duke Ellingtons «African Flower» und «So So Zaeu‐ erli» von Noldi Alder Einzug ins Album.

«Der Mann auf dem Trampolin» sei ihm besser gelungen als andere Alben, meint der Jazzmusiker bescheiden. In der Musik sucht er die reinigende Wirkung, die Konzentration, die es erlaubt, in die Tiefe zu gehen. «Eine Komposition muss einfach stimmig sein». Für ihn sei das Komponieren mit der Zeit einfacher geworden, meint Paeffgen. Er könne das Wichtige herauskristallisieren und wisse eher, was er nicht mehr wolle. Und diese Quintessenz durchströmt das Al‐ bum. Obwohl die Songs teils sehr unterschiedlich sind, scheinen sie von einer inneren Kraft zusammengehalten. Es sind diese meditativen Elemente wie im ersten Song «Glockenchip», der Mut zu eingängigen Melodien, die sich mit dem Unerwarteten und Offenen, feinstem klassischen Jazz und der Lust an der Improvisation verbinden. «Der Mann auf dem Trampolin» lädt ein zu einer Reflexion über das eigene Leben, über die Vorstellungen vom Glück, den Umgang mit den täglichen Hürden, das Verharren in bestimmten Verhaltensweisen und Denkmustern. So öffnet das Album den Geist für das Neue. Ein Tagtraum, der das Bewusstsein schärft.

Version francaise
English Version

„….Sie kreieren auf dieser CD immer wieder eine Art schwebelosen Sound —
losgelöst von allem, aber doch voller satter Farben.
Und auch das gilt:
Ein Labyrinth an Tönen und Melodien—ob wir da auch wieder herausfinden?… “

KLANGFENSTER DRS 2 / Cecile Olshausen / Juli 2025

„Mit ihrem sechsten Album liefert das Gilbert Paeffgen Trio ein musikalisches Statement von erstaunlicher Tiefe und poetischer Leichtigkeit. Seit über zwei Jahrzehnten erforschen Gilbert Paeffgen (Hackbrett und Schlagzeug), Claude Meier (Bass) und Fabian M. Müller (Piano) die Grenzen zwischen Klangfarben, Rhythmen und Stimmungen – und verwischen sie zugleich. „Der Mann auf dem Trampolin“, inspiriert von einem faszinierenden Auftritt eines Trampolinkünstlers, steht sinnbildlich für die Ästhetik des Trios: eine kunstvolle Balance zwischen Leichtigkeit und Schwerkraft, Einfachheit und Komplexität, Kontrolle und Loslassen. In dieser Musik schwingen Gegensätze in harmonischer Schwebe – getragen von einer tiefen künstlerischen Reife und einem unbändigen Forschergeist. Die scheinbar gegensätzlichen Klangwelten des Hackbretts und des Schlagzeugs verschmelzen hier mit der Transparenz des Pianos und dem erdenden Puls des Basses zu einem persönlichen, atmosphärischen Sound. Das Album ist zugleich Rückblick und Aufbruch – eine musikalische Zwischenbilanz, die das Erreichte – das Gilbert Paeffgen Trio existiert bereits ein Vierteljahrhundert —feiert und neue Horizonte aufzeigt. Ein poetisches, zugleich kraftvolles Werk, das seine eigene Sprache spricht – jenseits stilistischer Kategorien. Ein Muss für alle, die Jazz nicht als Genre, sondern als Haltung verstehen.“

JAZZ FUN / Jacek Brun / Mai 2025

„….Dieses Album ist ein abgerundetes Meisterwerk…“

JAZZ N`MORE / Richard Butz / Juli 2025

Es ist das Schöne an diesem Album, dass es stilistisch kaum einzuordnen ist. Paeffgen, der die meisten Stücke auf dem Hackbrett komponiert hat, und seine zwei Triomitglieder bewegen sich mühelos in vielen Spielarten und musikalischen Traditionen. Unter anderem dadurch bleibt die Musik stets sehr eigenständig. Paeffgen spielt sein Hackbrett leichthändig, perlend und swingend, mit den Drums setzt er rhythmische Akzente. Er und seine zwei Mitmusiker verstehen sich perfekt und setzen, aber nicht nur, gerne auf leise und poetische Töne. Ein schönes Beispiel dafür ist die Interpretation eines Appenzeller Zäuerlis von Noldi Alder, in dem sich auch der Pianist glänzend einbringt. Dieser ist auch einfühlsam und mit virtuoser Leichtigkeit auf Duke Ellingtons „African Flower“ zu hören. Ebenso brilliert der Bassist, der dem Spiel des Trios die nötige Tiefe und Ruhe verleiht. Dieses Album ist ein abgerundetes Meisterwerk!

JAZZ N`MORE / Richard Butz / Juli 2025

„…Seit vier Jahrzehnten entwickelt der Schlagzeuger und Hackbrettspieler eine eigene Stilistik zwischen neuer Folklore, Minimal Music und Jazz.Sein langjähriges Trio aktualisiert mit Fabian M.Müller und Claude Meier am Bass diesen Ansatz und bereichert das Konzept mit entspannt groovenden Loops.Die meditative Grundhaltung und die minimalistisch, rein akustische Instrumentierung verleiht der Musik die nötige Bodenhaftung…“

JAZZPODIUM / Michael Bossong / Juli 2025

„…Das ist nicht der grosse, krachende Wurf, sondern eher eine Musiksammlung der kleinen Formen, verspielt, minimalistisch, auch mal bewusst holprig, scheinbar unvollendet… …versonnen vor der Berghütte lieg ‚ich nach des Tages Müh‘ und harre im Abendrot dem flatternden, jazzgefärbten Sirren…..“

JAZZTHETIK / Andreas Ebert / Juni 2025

„….Phänomenal“

ER-EM-ONLINE.DE / TheRealPal / Mai 2025

„…Paeffgen und seine Kumpane Fabian M. Müller am Piano und Claude Meier am Kontrabass sind Meister im verspielt lyrischen Einlullen…“

KULTURTIPP / Frank von Niederhaeusern / Mai 2025

„…Schlagzeuger, auch Hackbrettspieler (hier prominent)…“

tomhull.com / Juli 2025

„… „Der Mann auf dem Trampolin“ enthält Musik für jede Tageszeit, für jeden Wochentag, für jede Jahreszeit. Ohne Ausnahme.“

kultkomplott.de / Jörg Konrad / August 2025

„ …Mit hypnotischen Tonkaskaden klingen die mit dem Hackbrett gespielten Stuecke folkloristisch und eine Spur intensiver….“

VIRGIN JAZZ FACE / Mai 2025

“…Beim Hören dieses großartigen Albums von Schlagzeuger Gilbert Paeffgen entdecken wir seinen lebendigen Geist und seine wunderbare Verbundenheit mit diesem großartigen Trio. Es entfaltet eine Technik, die seinen vielfältigen Inspirationen dient und mit Einflüssen von gestern und heute spielt…..“

RADIO REC FRANCE / Alain Dupeux / Mai 2025

„…der Titel „Der Mann auf dem Trampolin“ als Album-Bezeichnung spiegelt das künstlerische Selbstverständnis der Akteure gut wider: spielerisch, dennoch tiefgründig und voller Überraschungen.“

VERHOOVEN`S JAZZ / Clemens Verhooven / 31.7.2025

„…Ja – ein Vierteljahrhundert und 5 Alben liegen hinter dem Trio.
Die Frage nach folkloristischen, jazzigen oder anderen Schubladen scheinen dem Trio komplett und zu Recht egal zu sein.
Die klangliche Einzigartigkeit der Formation ist eine Kategorie für sich…. “

„JAZZ? / LAEUFT“ / Christian Müller / Juni 2025

„…..All dies zusammen sorgt dafür, dass das Trio eine geschlossene Einheit bildet, in der sich die drei Musiker gegenseitig unterstützen, ergänzen und herausfordern. Die Grenzen zwischen Komposition und Improvisation verschwimmen dabei schnell, und alle Titel erzählen eine klare und deutliche Geschichte…..“

JAZZFLITS / Herman Te Loo / Juli 2025

„….ist nicht unbedingt mein Fall, aber es gibt immer Liebhaber für solche Musik…..“

ROOTSTIME / Valerie Sampermans / Juli 2025

„….Die Originalität der Kompositionen und der Arrangements spiegeln sich in jedem einzelnen Song wider…“

MUSIK AN SICH, Wolfgang Giese / Mai 2025

„….zwischen Minimal , Satie und jazziger Seligkeit…“

BAD ALCHEMY / Rigo Dittmann / Juli 2025

„…..Mit seinen Mitmusikern Claude Meier (b) und Fabian Müller (p) liefert Paeffgen ein schwer einzuordnendes Stimmungsbild ab. Die drei verfolgen ein einzigartiges Konzept zwischen moderner Abstraktion und impressionistischen wie minimalistischen Einflüssen….“

CONCERTO / Aloi / August 2025
Presse / critiques actuelles
What was written so far

©2025 - gilbertpaeffgen.com